Evangelische Stadtkirche Kaiserswerth

Klassizistische Kirche aus dem
19. Jahrhundert

Die im klassizistischen Stil errichtete Stadtkirche in Kaiserswerth gehört wie die Mutterhauskirche, die Jonakirche und die Tersteegenkirche zur heutigen Evangelischen Kirchengemeinde Kaiserswerth-Tersteegen.

Stadtkirche Kaiserswerth; Foto: Thomas Götz

Stadtteil

Kaiserswerth

Adresse

Fliednerstraße 12
40489 Düsseldorf

Anbindung

H Klemensplatz (ca.10 Min. Fußweg zur Kirche)

U-Bahn: U79

Bus: 728, 749, 751, 760  

Barrierefreiheit

Ein kleiner Parkplatz vor dem Gemeindehaus ist für die Dauer des Gottesdienstbesuchs vorhanden. Der Kirchraum ist für mobilitätseingeschränkte Menschen barrierefrei durch einen Aufzug erreichbar. Barrierefreie Toiletten finden sich im Gemeindezentrum

Familien

Spielecke in der Jugendetage

Einweihung

1811

Geschichte

In Kaiserswerth bestand seit 1778 eine reformierte Gemeinde und seit 1779 auch eine lutherische Gemeinde. Im Zuge der Vereinigung der beiden kleinen Gemeinden in Kaiserswerth (insgesamt nicht mehr als 10 - 15 Familien!) wurde ab 1807 mit dem Bau einer evangelischen Kirche begonnen. Diese wurde 1811 fertig gestellt und am 28. Juli desselben Jahres eingeweiht.

Die Kirche fand zwischen Pfarrhaus und Küster- bzw. Lehrerwohnung ihren Platz und ist in die Straßenfront eingefügt. Leider ist ein Architekt nicht bekannt. Der Kirchenraum war in einem schlichten klassizistischen Stil gehalten und bot ca. 120 Menschen Platz.

 

Die Glocken stammten aus der aufgegebenen Zisterzienser-Abtei Düsselthal und tragen folgende Inschriften: "S.P. Bernarde ora pro nobis fractam refundi curavit Fr. Ambrosius Abbas", übersetzt: "Heiliger Vater Bernhard bitte für uns. Die gesprungene Glocke ließ Abt Ambrosius wieder herrichten". In deutscher Sprache hat sie noch die Inschrift: "Bartholomaeus Gunder gos mich in Cöllen Anno 1767". Die kleinere Glocke soll im Jahr 1699 gegossen worden sein. Sie trägt als Inschrift das Zitat aus dem Römerbrief: "si deus pro nobis quis contra nos" (Wenn Gott für uns ist, wer soll dann gegen uns sein). Auch die Kanzel (allerdings ohne den Sockel) stammt aus einer anderen Kirche, wahrscheinlich aus dem ehemaligen lutherischen Kirchsaal, woher auch die Orgel übernommen wurde.

 

Nachdem die Schulden der Gemeinden aufgrund des Kirchenbaus 1816 durch den Preußischen König abgelöst wurden, vereinigten sich die beiden Gemeinden auch förmlich am 24. August 1817. Dies ist also das eigentliche Gründungsdatum der Gemeinde, wenn man nicht den gemeinsamen Kirchenbau als Gründungsdatum nimmt, mit dem die Gemeinde 2011 das 200jährige Bestehen feiern konnte.

 

Erst Theodor Fliedner, der von 1822 - 1848 Pfarrer der Kaiserswerther Gemeinde war, gelang es durch seine Kollektenreisen, heute würde man von erfolgreichem Fundraising sprechen, die Gemeinde auf eine finanziell sichere Grundlage zu stellen.

 

1930 wurde der Kirchenraum um acht Meter verlängert und ein apsisartiger Chorraum angebaut, wodurch allerdings der einheitliche klassizistische Eindruck beeinträchtigt wurde. Am 22. September 1936 wurde die Kirche nach ihrem einstigen Pfarrer Theodor Fliedner umbenannt.

 

1949 wurden die Kriegsschäden beseitigt, die ursprünglich gewölbte Decke wieder hergestellt, die Kirche saniert.

 

Seit den 1950er-Jahren heißt das Gebäude schlicht „Stadtkirche“

 

1963 wurde eine neue Orgel der Firma Peter eingebaut.

 

1977 wurde die 1927 als Gemeindehaus erworbene Baracke neben dem Pfarrhaus durch einen Neubau ersetzt.

 

Schließlich wurde 1984 die Kirche im Rahmen einer grundlegenden Sanierung wieder annähernd in den ursprünglichen Zustand zurückgebaut.

 

Die Renovierungsarbeiten und auch die Sanierung der Orgel wurden im Jubiläumsjahr 2011 abgeschlossen.

Seitdem ist der Kirchraum auch mit einem Aufzug erreichbar.

Orgel

Die Orgel wurde 1963 vom Orgelbauer Willi Peter erbaut. Das Schleifladen-Instrument hat 28 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch.